Programmheft (PDF)

Programmheft:

Das Programmheft erhalten Sie ab Anfang September in den Staufener Einzelhandelsgeschäften und bei der Tourist-Info im Rathaus.

Die kommenden Termine:

20.09. - 22.09.2024


Freitag 20. September 2024

17.00 Uhr - Festeröffnung

18.00 Uhr - Einzug der Stadtwache. Trommelspiel und Fanfaren.

20.00 Uhr - Marktplatz: Menschen und Musik aus 1253 Jahren.

21.30 Uhr - am Stadtschloss: 93 Jahre Staufener Heimatspiele: „Doktor Faustens Tod“

 

Samstag 21. September 2024

10.00 - 12.00 Uhr - "Z'Nieni um Zehni", gemeinsames Städtle-Frühstück

13.00 – 19.00 Uhr - in der Innenstadt: STAdtGESchichten 2023

19.30 Uhr - Marktplatz: "Das goldene Huhn" - Sänger-Wettstreit für Barden und Spielleyt

21.00 Uhr - Historischer Fackelumzug durch die Altstadt 

 

Sonntag 22. September 2024

11.00 – 17.30 Uhr - in der Innenstadt: STAdtGESchichten 2023

14.00 Uhr - „So kommt herbei“ – Festeinzug mit Fahnen, Trommeln und Fanfaren

18.00 Uhr - Marktplatz: Finale mit allen Mitwirkenden


Die Stadtgeschichten

Das Staufener Faustspiel nach der Textvorlage von Hermann Ays wurde 1930 zum ersten Mal aufgeführt und in der folgenden Zeit zum wiederkehrenden Bestandteil des kulturellen Lebens in der Fauststadt. Seit der Staufener Zeitreise 2005 erlebt dieses eindrucksvolle Schauspiel über den sicherlich berühmtesten Einwohner Staufens immer wieder eine umjubelte Wiederkehr beinahe -  ausschließlich in den aus den 30er Jahren erhaltenen Gewändern und im Originalton jener Zeit. Der Eröffnungstag der STAdtGESchichten findet mit dieser Aufführung seinen krönenden Abschluss.

Es ist der 23. September 1848. Angeführt von Gustav Struve und seiner Frau Amalie rücken die Freischärler von Lörrach bis nach Staufen vor. Hier schlägt ihnen revolutionäre Begeisterung, aber auch die Angst der Bevölkerung entgegen. Während die Revolutionäre die Straßen und Brücken verbarrikadieren, ruft Gustav Struve vom Rathaus die Republik aus. Als General Hoffmann die badisch –großherzoglichen Regierungstruppen ebenso nach Staufen lenkt, bricht über das Städtchen die Entscheidungsschlacht herein. Mit dem Kanonenrauch verfliegt auch die republikanische Hoffnung. Gustav Struve gelingt die Flucht – doch zurück bleiben tote Musikanten und Bürger, sowie eine Kanonenkugel in der Fassade.

Ein besonderer Blickfang der Staufener Rathausfassade sind die goldglänzenden Wappen. Bei ihrem Anblick stellt sich die Frage, welche historischen Ereignisse und welche Personen mit diesen Tafeln verbunden sind. Die STAdtGESchichte der Wappen von Staufen weiß die Antwort. Bürgerschaft und Herrschaft berichten davon, wie man statt an den markanten Pranger zur Ehre der dauerhaften Erinnerung an diesen besonderen Ort kam. Im Mittelpunkt dieses traditionsreichen Schauspiels stehen der Staufener Wiedertäufer Michael Sattler, die Herren von Staufen und nicht zuletzt die Frauen aus dem Volk, die mit bohrenden Fragen der edlen Herrschaft so manchen spürbaren Kratzer verpassen.

»... Dunkelheit liegt über der Stadt, bedrohlich und düster wirkt die Stadtmauer, nur ab und zu brennt eine Fackel und erleuchtet einen kleinen Kreis. Ein Wärter steht am Tor und versucht mit seiner Laterne die Dunkelheit zu vertreiben. Nicht nur die Stadt liegt im Dunkeln, auch die Stimmung der Menschen ist niedergedrückt. Die Pest hat alles im Griff...« So steht es in einer Abhandlung über die Pest geschrieben. Kaum vorstellbar, welche ungeheure Not, welches Elend, Misstrauen, welche unfassbare Angst die Menschen damals erfasst hat. Diese leise und gleichzeitig anrührende STAdtGESchichte versetzt die Zuschauer zurück in das Jahr 1595, als die Pes erneut in Staufen ihren grausamen Tribut verlangte.

Am 1. Oktober 1771 wird in Staufen Johann Baptist Metzger geboren. Sein Ansinnen, von der Stadt die Klause bei der Johanneskapelle zu erwerben, wird von den Ratsherren abgelehnt. Enttäuscht verlässt er Staufen. Wir verfolgen seinen Lebensweg von der Lehre in Augsburg, seiner ersten Tätigkeit als Silberschmied in München bis zur wegweisenden Reise nach Florenz. Mit Raffinesse und allen Tiefschlägen zum Trotz gereicht es dem Staufener Kupferstecher schon bald zum hoch dotierten Kunsthändler zu Florenz. Von dort aus ist er schließlich als gefragter Experte an den großen Höfen Europas ein willkommener Gast.

Wie erging es der Staufener Bürgerschaft in den Jahren nach dem Tod des letzten Freiherren von Staufen und während des grausamen Dreißigjährigen Krieges? Weshalb wurde Hannibal, Ritter des Johanniterordens und Kaisertreuer, neuer Pfandherr Staufens? Und wie kam es, dass schwedische Soldaten die Burg in Brand setzten? In unmittelbarer Nähe zum ehemaligen Stadtschloss der Herren von Staufen und in Blickweite zur Burg selbst, berichtet das Staufener Volk, Herrscher und Untergebene sowie zahlreiche Söldner von wechselvollen dramatischen Zeiten, von Reichtum ebenso wie von Hungersnot, Pest und Tod.

»Neun Leute, ein altes Haus, eine kleine Stadt in Süddeutschland – das Erfolgsrezept für eine Wohngemeinschaft? Nur der Wunsch, miteinander leben zu wollen, birgt keine Erfolgsgarantie. Neun Leute, die versuchen, einen gemeinsamen Nenner zu finden für ihre Interessen, ihre Wünsche, ihre Bedürfnisse. Neun Leute, die über sich nachdenken und über sich schreiben.« So steht es im Vorwort zu dem Buch »Johannesgasse 30 – Protokolle einer Wohngemeinschaft« von Ingeborg Beyer. Diese Staufener Kommune 1 begann ihr gemeinsames Leben zu einer Zeit, als die Studentenrevolte um Rudi Dutschke das Zeitgeschehen prägte. Die 68er – ein Jahr, das für Aufbegehren und Protest, Freiheit und Veränderung steht und eine ganze Generation prägen sollte. Wieviel von den politischen Ereignissen jener Zeit dabei auch Staufen erreichte – wir werden es sehen.

Vor neunzig Jahren wurde unter der Regie des gerühmten Gustaf Gründgens in Staufen ein Film gedreht, der bis heute kaum auffindbar ist. In dieser STAdtGESchichte, die von Kindern gespielt wird, geht es um die Story dieses Films: Heinz, seines zeichens Vertreter für Papierservietten, wird von einem Revisionsbeamten im Auto mitgenommen. Da er mit dessen Begleiterin flirtet, aber prompt in der nächsten Kleinstadt ausgesetzt. Dort hält man ihn für den von der Stadtverwaltung mit schlechtem Gewissen erwarteten Revisor und bereitet ihm einen großen Empfang.

Die uns bekannten Schriftstücke in den Archiven haben nur wenig von den früheren Jahren der Staufener Ritterschaft für die Nachwelt erhalten. Umso erstaunlicher und beinahe fabelhaft sind die Informationen, die überliefert sind. Vor der mittelalterlichen Kulisse des Stadtschlosses erleben Sie die turbulente Fortsetzung der Staufener Rittersaga: Wir schreiben das Jahr 1522. Der südwestdeutsche Ritteradel kämpft mit wirtschaftlichen Problemen und vereint sich, um den Verlust des Lebensstandards zu verhindern. Die Staufener Ritter sollen dabei nicht untätig bleiben, soweit zumindest die Pläne der edlen Freifrau Agnes. Ob sie auch dieses Jahr einen Weg findet, ihr Haus vor dem Untergang zu bewahren oder der Ritterstand tatsächlich „baden geht“ – lassen Sie sich überraschen.

 

Historischer Markt

Entlang der Hauptstraße und Kirchstraße finden Sie zahlreiche Handwerker sowie Marketender, die Schmuck und Räucherwaren, Gewandungen, Lederwaren und manch andere Raritäten feilbieten. Dazwischen sorgen die Staufener Winzer und Wirte mit verführerischen Speisen, edlem Wein und naturtrüb gebrautem Bier fürs leibliche Wohl.

Seit je her hat Staufen als Stadt das Marktrecht,
und so ist es nur recht und gut, wenn während
der Staufener Stadtgeschichten auch dieses traditionelle Element
der Staufener Geschichte gelebt wird, und das mittelalterliche Marktleben
in der Stadt wieder zu neuem Leben erwacht!

Getreu dem Dichter Johann Peter Hebel:

"Z' Staufe uffem Märt
hensi, was me gert,
Tanz un Wii un Lustberkait,
was airn numme 's Herz erfreut,
z'Staufe uf em Märt !"

Seien Sie auch dabei!

  • als Künstler*in, Gruppe
  • als Handwerker*in
  • als Händler*in (Hab & Gut, Speis & Trank)
  • als Sponsor*in oder Unterstützer*in

Dann kontaktieren Sie den Marktvogt! marktvogt (at) stages-staufen.de

Marktordnung

Kinderspectaculum

Mit leuchtenden Augen und freudiger Erwartung stehen die Kinder auf dem neuen Turnierplatz hinter dem Rathaus, um sich in den unterschiedlichsten ritterlichen Disziplinen zu messen. Armati Equites, die gewappneten Reiter, sind aus der Ferne angereist und werden mit ritterlichem Mut den tapferen Knappen gerne bei den Prüfungen beistehen und sie mit großer Zeremonie zum Ritter schlagen.

Unter dem rotgelben Zeltdach hinter dem Rathaus werden junge Mägde, tapfere Ritter, stolze Prinzessinnen, kleine und große Helden und alle Kinder ein vielfältiges Spiel und Bastelangebot vorfinden.

Mit großen Augen und viel Fingerfertigkeit gilt es Ringe zu werfen, mit der Armbrust zu zielen, den Speer zu werfen und mit dem Tau kräftig zu ziehen! Nebenan können die jungen RitterInnen ihr eigenes Wappen bemalen oder Lederbeutel basteln. Und das ist längst nicht alles! Kommet vorbei und staunt!

 

 

Guck mol do na

Ritter, Landsknechte, Bauern und andere mittelalterlich gewandete Gäste schlagen auch in diesem Jahr auf verschiedenen Plätzen ihre Lager auf. Zu sehen und zu erleben sind beim Kochen, Waschen, Singen, Baden und bei allerlei anderen mittelalterlichen Künsten und Lebensweisen die Federfechter aus Bretten, die Breisgauer Ritterschaft, die Hospitaliter Kommende Südbaden, das Oberwindemer Aufgebot von 1633 und viele andere mehr.

Mal hier, mal da, stehen die Akrobaten und Jongleure von Mixtura Unica und unterhalten mit ihren zauberhaften Tricks und derben Späßen. Wohlklingende Instrumente verzaubern allerorts die
Menschen und vermitteln einen mitreissenden Eindruck von der Musik aus vergangen Zeiten. Und wo gerade ein Plätzchen frei ist, erobern sich die Tänzerinnen, Tänzer und Musikanten von »Les Pieds Gauche« aus der Schweiz die Herzen im Sturm.

Vor der imposanten Barrikade vor dem Bürgertor und auf dem Kronenplatz spielen, singen und erzählen die Heckerfreunde Singen von den Zeiten um 1848 – ganz im Stil der Zeit, in originalgetreuen Uniformen und mit der herzlichen Einladung, in die revolutionären Lieder mit einzustimmen...

Einen lehrreichen Einblick in verschiedene Behandlungsmethoden des Mittelalters, erleben die Besucher des Baderzelts. Mit der Agathen-Quelle, dem »Baders Kopf und Baders Buck« haben wir bis in die heutige Zeit hinein Flurstücke, die an die Gesundheitsdienste des mittelalterlichen Staufens erinnern. Liest man die Hausregel
des Spitals vom 16. Jahrhundert, kann man davon ausgehen, dass Staufen über alle Standards der damaligen Zeit verfügte. Wer das Mittelalter hautnah erleben möchte, sollte sich das Baden, Musizieren, Massieren, Schröpfen und Zähne ziehen im Baderzelt nicht entgehen lassen.

Auf der Straße, Bühnen und Plätzen präsentieren die Federfechter aus Bretten und Armati Equites spannende Schaukämpfe – mit allem, was dazu gehört! Doch habet acht: Die Klingen sind scharf und zeugen von manch hartem und unerbittlichen Gefecht.

Die Braukunst gehörte einst sehr wohl in das Leben der Fauststadt. Um die Wende zum 20. Jahrhundert waren hier noch drei Brauereien tätig und vor etwas über 100 Jahren errichtete die Riegeler Brauerei ihre Ablage gegenüber dem Bahnhof. Begeben Sie sich gemeinsam mit den Staufener Bierbrauern in eine noch gar nicht so weit zurückliegende Vergangenheit. Mit der Unterstützung von Riegeler Landbier wird so wie einst mit Eis gekühlt der Bürgerschaft und ihren Gästen der beliebte Gerstensaft allerorts feil geboten.

Die Taverne im Hof

Den romantischen Innenhof des Weinguts Ulmann verwandelt die Staufener Gruppe Rattus Norvegicus in eine mittelalterliche Taverne. Die Besucher werden nicht nur mit allerlei Getränken, wie Weinspezialitäten aus dem Weinkeller Ulmann oder fast Vergessenem, wie dem Trank der Wikinger, versorgt, sondern auch mit zauberhaften Klängen und fröhlichen Liedern zum Mitsingen und Mitfeiern eingeladen. So mancher kleine Gast wird hier am Tage beim Basteln von Lederbeuteln und Holzschilden zum großen Ritter.

 

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